Die Zahl der Todesopfer im Jemenkrieg erreicht 100.000

Die Zahl der Todesopfer im Jemenkrieg hat seit 2015 100.000 erreicht.

Laut dem Projekt „Armed Conflict Location and Event Data“ (Acled), das bestätigte Todesfälle in dem Konflikt aufzeichnet und als zuverlässig eingestuft wird, wurden 12.000 Zivilisten gezielt bei direkten Angriffen getötet. Berichten zufolge wurden in diesem Jahr insgesamt 20.000 Menschen getötet. Damit war es nach 2018 das zweittödlichste Jahr des Krieges.

Der Konflikt in der ärmsten Nation der arabischen Welt begann 2014 mit der Übernahme von Nord- und Zentraljemen durch die Houthi-Rebellen, die die international anerkannte Regierung aus der Hauptstadt Sanaa vertrieben.

Im März 2015 startete eine von Saudi-Arabien geführte Koalition eine Luftkampagne, um zu verhindern, dass die Rebellen den Süden des Landes überrollen. Die von Saudi-Arabien angeführten Luftangriffe haben Schulen, Krankenhäuser und Hochzeitsfeiern getroffen, während die Houthis mit Drohnen und Raketen Saudi-Arabien und Schiffe im Roten Meer angegriffen haben.

Die von Acled ermittelten Zahlen sind Mindestanzahlen der Todesopfer.

April war der bisher tödlichste Monat in diesem Jahr mit mehr als 2.500 gemeldeten Todesfällen, verglichen mit 1.700 im September. Das dritte Quartal 2019 hatte die niedrigste Anzahl gemeldeter Todesfälle seit Ende 2017, aber die Zahl der zivilen Opfer ist gegenüber dem Vorquartal gestiegen, sagte Acled.

Die gewalttätigsten Provinzen waren Taiz, Hodeida und Jawf. Seit 2015 wurden in jeder Region mehr als 10.000 Menschen getötet.

Laut Acled haben die saudisch geführte Koalition und ihre Verbündeten seit 2015 mehr als 8.000 Zivilisten getötet.

In den Zahlen sind keine Menschen enthalten, die bei kriegsbedingten humanitären Katastrophen, insbesondere Hunger ums Leben kamen. Andere Quellen haben höhere Schätzungen bzgl. der Zahl der Todesopfer geliefert.

Acled erhält Unterstützung vom US-Außenministerium und dem niederländischen Außenministerium.

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