Radsportchef nach rassistischen Äußerungen nach Hause geschickt

Der Sportliche Leiter des deutschen Radsport-Teams, Patrick Moster, wird von den Olympischen Spielen in Tokio nach Hause geschickt, nachdem er sich beim Zeitfahren der Männer rassistisch über Fahrer aus Afrika geäußert hat.

Die Nationale Olympische Körperschaft Deutschlands teilte am Donnerstag mit, dass Patrick Moster während der Spiele nicht mehr als Radsportdirektor fungieren und „in Kürze“ nach Deutschland zurückkehren werde.

Moster war am Mittwoch in der Fernsehübertragung des Rennens der ARD mit einem rassistischen Satz gehört worden, als er den Fahrer Nikias Arndt aufforderte, den Algerier Azzedine Lagab und Amanuel Ghebreigzabhier aus Eritrea an einer Verpflegungsstation am Streckenrand zu holen.

Der 54-Jährige rief Arndt folgenden Satz zu: „Hol‘ dir die Kameltreiber!“

„Herr Moster hat die olympischen Werte verletzt“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. „Fairplay, Respekt und Toleranz sind für Team Deutschland nicht verhandelbar.“
Moster sagte der Nachrichtenagentur dpa, er habe „eine falsche Wortwahl getroffen“.

„Es tut mir so leid, ich kann mich nur aufrichtig entschuldigen. Ich wollte niemanden diskreditieren“, fügte Moster hinzu.

Als Reaktion auf die rassistische Beleidigung sagte der algerische Radrennfahrer Lagab auf Twitter: „Nun, es gibt kein Kamelrennen bei #Olympics, deshalb bin ich zum Radsport gekommen. Zumindest war ich in Tokio2020 dabei.“

Der deutsche Radsportler Arndt distanzierte sich unterdessen von Mosters Äußerungen. Er sei „entsetzt“ über das Geschehene und wollte sich von den Aussagen des Sportdirektors distanzieren. Solche Worte seien nicht akzeptabel, beteuert Arndt. „Olympia und Radsport stehen für Toleranz, Respekt und Fairness. Ich vertrete diese Werte zu 100 Prozent und ziehe meinen Hut vor all den großartigen Athleten, die aus der ganzen Welt nach Tokio gekommen sind“, fügt er hinzu.

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