Marokkos Behörden nehmen uigurischen Aktivisten auf Ersuchen Chinas fest

Die marokkanischen Behörden haben nach Ersuchen Chinas einen uigurischen Aktivisten im Exil wegen eines von Interpol ausgestellten chinesischen Haftbefehls festgenommen.

Aktivisten befürchten, dass Yidiresi Aishan an China ausgeliefert wird und sagen, die Festnahme sei politisch im Rahmen einer umfassenderen chinesischen Kampagne zur Jagd auf vermeintliche Dissidenten außerhalb seiner Grenzen.

Marokkos Nationale Sicherheitsdirektion teilte am Dienstag mit, dass ein chinesischer Staatsbürger nach der Landung auf dem internationalen Flughafen Mohammed V in Casablanca am 20. Juli nach seiner Ankunft aus Istanbul festgenommen wurde.

Die marokkanische Polizei nannte den Festgenommenen nicht öffentlich bei Namen, aber die Menschenrechtsorganisation Safeguard Defenders identifizierte ihn als Aishan.

Aishan, ein 33-jähriger Computeringenieur und Vater von drei Kindern, lebt seit 2012 in der Türkei, wo er als Webdesigner und Aktivist arbeitete und nach Angaben seines Freundes und Kollegen Abduweli Ayup über Aufenthaltspapiere verfügt. Aishan arbeitete an einer Online-Zeitung der uigurischen Diaspora und unterstützte andere Aktivisten bei der Medienarbeit und beim Sammeln von Missbrauchszeugnissen in dem von China besetzten Ostturkestan.

Nach wiederholten Festnahmen in der Türkei habe Aishan am Abend des 19. Juli Istanbul in Richtung Casablanca verlassen, sagte Ayup. Aishan rief am Samstag seine Frau an und sagte, er werde abgeschoben, so Ayup, der mit Aishans Familie in Kontakt steht.

Marokko hat 2017 einen Auslieferungsvertrag mit China ratifiziert.

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