Sportler wegen Unterstützung Gazas ins Visier genommen

Einige muslimische Sportler wurden von Politikern und Medien angegriffen, weil sie den palästinensischen Zivilisten bei dem anhaltenden israelischen Angriffen ihre Solidarität zum Ausdruck gebracht hatten.

Nachdem Karim Benzema seine Solidarität zu Gaza bekundet hat, hat der französische Innenminister Gerald Darmanin behauptet, er habe Verbindungen zur Muslimbruderschaft.

Eine andere französische Politikerin, Valerie Boyer, eine konservative Senatorin des Landes, untermauert dies und fordert extreme Sanktionen gegen Benzema.

„Sollten sich die Behauptungen des Innenministers bestätigen, müssen wir über Sanktionen gegen Karim Benzema nachdenken. Eine symbolische Sanktion wäre zunächst der Entzug des Ballon d’Or. Dann müssen wir den Entzug seiner Staatsangehörigkeit beantragen.

„Wir können nicht akzeptieren, dass ein französischer Binationaler, ein anerkannter Internationaler, unser Land auf diese Weise entehrt und verrät.“

Laut Le Parisien hat der Anwalt von Benzema bekannt gegeben, dass er sowohl wegen Verleumdung als auch wegen Manipulation erwägt rechtliche Schritte gegen den Politiker einzuleiten, da er eine Regierungsposition innehat.

Auch in Deutschland werden Sportler ins Fadenkreuz genommen. Bayern Münchens Verteidiger Noussair Mazraoui zeigte seine Unterstützung für die Palästinenser, indem er einen Beitrag mit der palästinensischen Flagge und einem Bittgebet teilte.

„Allah stehe unseren verfolgten Brüdern in Palästina bei, damit sie den Sieg erringen“, schrieb er. „Möge Allah den Toten gnädig sein, möge Allah ihre Verwundeten heilen.“

Mazraouis Beitrag hat in Deutschland eine erhebliche Welle medialer Empörung ausgelöst, in denen dem Spieler Terrorismus und Antisemitismus vorgeworfen wird.

Die Bild veröffentlichte ein Statement des 25-jährigen Spielers.

“Es gibt eine Situation, in der Tausende unschuldiger Menschen ermordet werden. Das bedeutet, dass ich immer gegen alle Arten von Terrorismus, Hass und Gewalt sein werde. Und dafür werde ich immer stehen.”

Ein weiterer Spieler, Anwar El Ghazi, wurde von Mainz wegen eines Social-Media-Beitrags zum Konflikt in Israel und Gaza suspendiert.
Der 28-jährige Niederländer, der letzten Monat zu Mainz wechselte, hat den pro-palästinensischen Beitrag inzwischen gelöscht.

An anderer Stelle wird gegen den Verteidiger von Nizza, Youcef Atal, von Staatsanwälten in Frankreich ermittelt, weil er angeblich in den sozialen Medien ein „antisemitisches“ Video zum Krieg gegen Gaza gepostet hat.
Auch der Ethikrat des französischen Fußballverbandes (FFF) ermittelt gegen den Verteidiger.
Atal, der drei Millionen Follower auf Instagram hat, schrieb: „Mir ist bewusst, dass meine Veröffentlichung die Leute schockiert hat, was nicht meine Absicht war, und ich entschuldige mich dafür.“
„Ich verurteile aufs Schärfste jede Form von Gewalt überall auf der Welt und unterstütze alle Opfer. Ich werde niemals eine Botschaft des Hasses unterstützen. Frieden ist ein Ideal, an das ich fest glaube.“

Auch der zweimalige Wimbledon-Finalist Ons Jabeur aus Tunesien sah sich nach der Instagram-Story „Free Palestine“ mit Gegenreaktionen konfrontiert.
Jabeur teilte auch einen Beitrag des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in einer Instagram-Story, in der er den Angriff auf das Al-Ahli Arab Hospital in Gaza verurteilte, bei dem fast 500 Menschen getötet wurden, berichtete The National.
Ihre Beiträge verärgerten offenbar den Präsidenten des israelischen Tennisverbandes (ITA), Avi Peretz, der ihr vorwarf, eine „mörderische Terrororganisation“ zu unterstützen.

Abdelrahman Sameh, ein ägyptischer Schwimmer, der beim World Aquatics Swimming World Cup 2023 die Goldmedaille über 50 m Schmetterling der Männer gewann gab bekannt, dass er aufgrund seiner lautstarken Unterstützung für Palästina Morddrohungen erhalten habe.

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