
In den vergangenen Tagen haben Unbekannte zwei Gebäudefassaden in Ingolstadt mit islamfeindlichen und hasserfüllten Schriftzügen beschmiert. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen und bittet die Bevölkerung um Hinweise zur Identifizierung der Täter.
Zwischen Freitag, dem 23. Mai, 20 Uhr, und Montag, dem 26. Mai, 8:45 Uhr, wurden am Hollis-Center in der Krumenauerstraße im Ingolstädter Norden die Schriftzüge „Tod den Muslimen” und „Leben fürs Leben” mit roter Farbe an die Hausfassade gesprüht. Am Sonntag, dem 25. Mai, wurde gegen 22:30 Uhr eine weitere Sachbeschädigung an einem Nebengebäude der Moschee in der Manisastraße im Nordwesten der Stadt festgestellt. Dort wurden die Parolen „Tempel of Satan“, „Fuck Islam“ und „Raus“ mit roter Farbe angebracht. Der Sachschaden wird in beiden Fällen auf jeweils etwa 100 Euro geschätzt. Der genaue Tatzeitraum für die Schmiererei an der Moschee konnte bislang nicht eingegrenzt werden.
Die Kriminalpolizei Ingolstadt stuft die Vorfälle als politisch motivierte Straftaten ein und hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Staatsschutz prüft, ob ein Zusammenhang mit anderen islamfeindlichen Vorfällen in Deutschland besteht. In den letzten Jahren ist die Zahl der Angriffe auf Muslime und muslimische Einrichtungen in Deutschland gestiegen. Allein zwischen Juli und September 2024 wurden laut Bundesregierung 271 islamfeindliche Straftaten registriert, darunter 20 Angriffe auf Moscheen.
Die Vorfälle haben in der Ingolstädter Gemeinde Besorgnis ausgelöst. Vertreter der DITIB Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Ingolstadt e. V. betonten die Bedeutung von interkulturellem Dialog und Zusammenhalt in der Stadt. „Solche Taten dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben”, erklärte ein Sprecher der Gemeinde. Das Bündnis „Ingolstadt ist bunt“ kündigte an, sich auch weiterhin gegen Hass und Diskriminierung einsetzen zu wollen.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren und die Behörden hoffen, mit der Unterstützung der Bevölkerung die Täter bald zu fassen. Während die Polizei alles daran setzt, die Hintergründe der Tat aufzuklären, steht die Stadt Ingolstadt vor der Herausforderung, ein Zeichen gegen Hass und Intoleranz zu setzen.
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