Gewaltsamer Übergriff auf Muslimin in Antwerpen

Am 2. Juni 2025 kam es in der belebten Einkaufsstraße Bredabaan im Antwerpener Stadtteil Merksem zu einem schockierenden Vorfall, bei dem einer 20-jährigen muslimischen Frau der Hijab gewaltsam abgerissen wurde. Der als islamophob motivierte Angriff führte zu einer Eskalation mit schweren Folgen.

Laut Berichten der belgischen Nachrichtenagentur VRT NWS ereignete sich der Übergriff, als die junge Frau namens Kaoutar einen Zebrastreifen überquerte. Ein 62-jähriger Mann riss ihr das Kopftuch vom Kopf, wodurch sie leichte Verletzungen erlitt. Der Vorfall löste Empörung in der Gemeinde aus und wird als Akt der Islamophobie verurteilt.

Weniger als eine Stunde nach der Tat drangen der 22-jährige Bruder der Frau und zwei Begleiter in die Wohnung des Täters ein. Es kam zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung, bei der der Bruder den 62-Jährigen mit einem Messer verletzte. Beide Männer, der Angreifer und der Bruder, erlitten Verletzungen, die jedoch nicht lebensbedrohlich waren.

Die Polizei von Antwerpen reagierte umgehend. Forensik-Teams sicherten Spuren in der Wohnung des 62-Jährigen und beide Männer wurden von einem Untersuchungsrichter verhört. Nach der Vernehmung wurden sie unter Auflagen freigelassen, während die Ermittlungen weiterlaufen. Die genauen Auflagen wurden nicht öffentlich bekannt gegeben, könnten jedoch Meldepflichten oder Kontaktverbote umfassen.

Der Vorfall reiht sich in eine Serie von Berichten über Diskriminierung und Gewalt gegen Muslime in Belgien ein. Laut einem Bericht des „Counter Extremism Project” hat die Zahl antisemitischer und islamophober Vorfälle in Belgien seit Oktober 2023 zugenommen. Dies wird auf die angespannten geopolitischen Verhältnisse im Nahen Osten zurückgeführt. Der Angriff auf Kaoutar wirft erneut ein Schlaglicht auf die Herausforderungen der muslimischen Gemeinschaft in Europa und die Notwendigkeit, gegen Hassverbrechen vorzugehen.

Der Vorfall in Antwerpen macht deutlich, wie schnell ein Akt der Intoleranz eine Kette von Gewalttaten auslösen kann. Die Behörden stehen nun vor der Aufgabe, sowohl den ursprünglichen Übergriff als auch die nachfolgende Eskalation zu untersuchen, um Gerechtigkeit zu gewährleisten und weitere Spannungen zu verhindern. Während die Ermittlungen weitere Details ans Licht bringen sollen, fordern die muslimische Gemeinde und zivilgesellschaftliche Organisationen verstärkte Maßnahmen gegen Islamophobie.

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