Sechs weitere Hinrichtungen in Ägypten

Nachdem in der vergangenen Woche neun junge Männer in Ägypten zu Unrecht erhängt worden sind, werden diese Woche abermals Hinrichtungen politischer Gefangenen des diktatorischen Sisi-Regimes erwartet. Trotz ausländischer Kritik lässt die Regierung nicht davon ab, die Tötungen der Inhaftierten fortzusetzen.

Seit dem blutigen Putsch des jetzigen Präsidenten Abdal-Fattah Al-Sisi (damals noch Armeeoberhaupt) an dem demokratisch gewählten Präsidenten Muhammad Mursi sind mittlerweile schon über 170 Bürger hingerichtet worden, 50 weitere Hinrichtungen wurden bereits beschlossen und mehrere hundert Menschen warten auf ihre Vollstreckung. Auffällig ist der große Anteil der Muslimbrüder sowie ihrer Sympathisanten unter den Verurteilten. Häufig sind dabei Aktivisten betroffen, die an Protesten gegen die Putschisten von 2013 teilgenommen haben, wie z.B. an der Demonstration am Tahrir-Platz, die al-Sisi damals hat blutig niederschlagen lassen. Augenzeugen berichten auch, wie immer wieder kritische Bürger, insbesondere, wenn sie mit den Gegnern des Putsches in Verbindung zu stehen scheinen, spurlos verschwinden und wenige Tage später tot aufgefunden werden. Allein in diesem Monat gab es bereits 15 Hinrichtungen politischer Gefangener und die Zahl wird allem Anschein nach noch größer werden. Laut ägyptischem Recht darf die Umsetzung der Hinrichtungen sowie eine Strafmilderung oder ein Straferlass nur durch den Präsidenten geschehen. Dieser zeigt sich jedoch nicht gewillt, das Interesse des ägyptischen Volkes zu vertreten und baut seine Willkürherrschaft stets weiter aus.

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