Eltern uigurischer Schulkinder werden gezwungen im Ramadan nicht zu fasten

Die Behörden in der nordwestchinesischen Uigurischen Autonomen Region Xinjiang verlangen von uigurischen Eltern eine Zusicherung, dass sie während des islamischen Monats Ramadan nicht fasten werden. Beamte haben Restaurants, die während des Ramadan normalerweise schließen, gezwungen offen zu bleiben und haben den Zugang zu Moscheen beschränkt. Ein Schüler in Kashgar berichtet, dass Schulbeamte von ihm und seinen Klassenkameraden verlangten Vereinbarungen von deren Eltern unterzeichnen zu lassen. Die Vereinbarungen verlangten, dass die Eltern im Ramadan nicht fasten sollen. Der Bericht legt nahe, dass die Behörden beispiellose Eingriffe in das Privatleben der Uiguren vornehmen, um das zu beseitigen, was sie als Zeichen religiösen “Extremismus” in der Region sehen. Auch den Schülern ist es untersagt zu fasten.

Seit April sind Tausende von Uiguren, die beschuldigt werden, “extremistische” und “politisch inkorrekte” Ansichten vertreten zu haben, in politischen Umschulungslagern und Gefängnissen in ganz Xinjiang eingesperrt worden. Die Behörden stützen sich auf eine Anfang letzten Jahres veröffentlichte Liste mit “75 Zeichen des religiösen Extremismus”. Zu den Zeichen des Extremismus gehören laut Liste:

  • während des Ramadan Geschäfte zu schließen
  • das Frauen, zur Arbeit die Verschleierung tragen
  • große Mengen von Lebensmitteln zu Hause lagern oder kaufen
  • abnormales handeln
  • in der Gemeinschaft außerhalb einer Moschee zu beten

Und seit April letzten Jahres wurde die Liste ergänzt mit unter anderem:

  • beim Gebet mit weit gespreizten Beinen stehen
  • Haare mit Henna zu färben
  • kurze Hosen tragen
  • Uhr auf das rechtes Handgelenk zu tragen
  • plötzlich auf Alkohol zu verzichten.

China führt in Xinjiang regelmäßig Kampagnen durch, einschließlich Polizeirazzien gegen uigurische Haushalte, Einschränkungen islamischer Praktiken und Einschränkungen von Kultur und das sprechen der Sprache der uigurischen Bevölkerung.

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