Unschuldiger Taxifahrer soll nach 17 Jahren Haft in Guantanamo entlassen werden

Two US Army (USA) Military Police (MP) escort a detainee, dressed in his new orange jumpsuit to a cell at Camp X-Ray, Guantanamo Bay Navy Base, Cuba. Camp X-Ray is the holding facility for detainees held at the US Navy (USN) Base during Operation ENDURING FREEDOM.

Der pakistanische Taxifahrer Ahmad Rabbani wurde vor kurzem aus dem berüchtigten US-Gefängnis Guantanamo Bay, welches sich in Kuba befindet, für die Entlassung freigegeben. 17 Jahre lang verbrachte er die Zeit dort hinter Gittern, ohne jegliche Anklageerhebung oder Gerichtsverfahren. 

Rabbani wurde von einem Verwaltungsverfahren, welches sich „Periodic Review Board“ nennt, zur Freilassung freigegeben. Diese setzte sich aus hochrangigen Beamten von sechs US-Behörden zusammen, darunter ist das Amt des Direktors des Nationalen Geheimdienstes.  

Die Freilassung des pakistanischen Staatsbürgers wurde bereits von einer britischen Menschenrechtsorganisation angekündigt, die in Fällen von Folter, Menschenrechtsverletzungen und rechtswidriger Haft eingreift. Der Sprecher der Menschenrechtsorganisation Reprieve sagte: „Ahmad Rabbani wird von den USA seit 19 Jahren ohne Anklage oder Gerichtsverfahren in Haft genommen, wovon er 17 Jahre in Guantanamo Bay verbracht hat. Seinen 19-jährigen Sohn Jawad Rabbani, der nach seiner Inhaftierung in den USA geboren wurde, konnte er nie kennenlernen.“

Laut Reprieve wurde der Taxifahrer zusammen mit seinem Bruder am 10. September 2002 in der Stadt Karatschi vom pakistanischen Geheimdienst ISI entführt und ist an US-Beamte übergeben worden. Im Anschluss wurde er von dort aus zur afghanischen Hauptstadt Kabul transportiert, wo Rabbani für 545 Tage Folter und Misshandlungen erlitt. Folglich wurde er nach Guantanamo Bay verlegt. 

Die ISI hielt ihn irrtümlich für den Al-Qaida-Kämpfer Hassan Gul, der später festgenommen wurde und anschließend wieder freikam. Gul schloss sich jedoch später erneut der Al-Qaida an und wurde bei einem Drohnenangriff getötet. 

Obwohl das Missverständnis und seine unrechtmäßige Inhaftierung nun vorüber sind, muss Rabbani aber weiterhin mit Schwierigkeiten rechnen. So kann es trotz seiner Freilassung Monate oder sogar Jahre dauern, bis er in ein Land zurückgeführt wird, das ihn aufnimmt.

Nach Angaben der New York Times wurden seit Eröffnung des US-Militärgefängnisses in Kuba im Jahr 2002 780 Menschen inhaftiert und davon nur zwei verurteilt. Derzeit gibt es 39 Häftlinge und die meisten von ihnen werden weder angeklagt noch zur Freilassung empfohlen. Neun Menschen sind bereits in der Haft verstorben. 

Sowohl Barack Obama als auch Joe Biden haben versprochen, das berüchtigte Gefängnis zu schließen, was jedoch bis heute nicht geschehen ist.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*