
In Belfast, Nordirland, wurde ein 34-jähriger Mann festgenommen. Er steht im Verdacht, am Freitagabend, dem 20. Juni, einen Sprengsatz in das Belfast Islamic Centre geworfen zu haben. Der Vorfall, der während des Abendgebets stattfand, wird von der Polizei als Terroranschlag eingestuft.
Zeugen meldeten gegen 22:10 Uhr (Ortszeit), dass ein Objekt durch ein Fenster des an der University Road gelegenen Islamic Centre geworfen wurde. Im Gebäude befanden sich bis zu 30 Menschen, darunter Männer und Frauen, die beteten. Ein Passant griff mutig ein und hielt den Verdächtigen fest, bis die Polizei eintraf. Bombenentschärfungsexperten bestätigten, dass es sich um ein funktionsfähiges Explosivgerät, vermutlich eine Rohrbombe, handelte. Das Gerät wurde für forensische Untersuchungen entfernt.
Der Verdächtige Jonathan Robert Bell aus Chester Manor, Belfast, wurde unter dem „Terrorism Act” festgenommen und am Montag, dem 23. Juni, vor dem „Belfast Magistrates’ Court” angeklagt. Ihm werden mehrere Straftaten zur Last gelegt, darunter versuchte Brandstiftung mit Lebensgefahr, die Herstellung eines Sprengsatzes und Sachbeschädigung. Aufgrund von Bedenken hinsichtlich seines Geisteszustands wurde eine psychiatrische Untersuchung angeordnet. Bell bleibt in Haft und es wurde kein Antrag auf Kaution gestellt.
Die Polizei betonte, dass die Ermittlungen andauern, um die Motive zu klären, wobei ein Hassverbrechen als mögliche Ursache geprüft wird. Assistant Chief Constable Anthony McNally erklärte: „Obwohl der Verdächtige unter dem Terrorism Act verhaftet wurde, ist das Motiv noch nicht festgelegt.“
Politiker verurteilten den Angriff scharf. Hilary Benn, Northern Ireland Secretary, nannte ihn „schändlich“ und betonte: „Hass dieser Art hat in Nordirland keinen Platz.“ Die SDLP-Abgeordnete Claire Hanna zeigte sich entsetzt und sprach der muslimischen Gemeinde Solidarität aus: „Belfast ist eine offene Stadt. Niemand sollte sich in seinem Gotteshaus unsicher fühlen.“
Kashif Akram vom Belfast Islamic Centre berichtete von der Panik während der Evakuierung, betonte jedoch: „Dieser Angriff wird uns nicht davon abhalten, weiterhin zusammenzukommen.“ Die über 11.000 Mitglieder zählende Gemeinde aus mehr als 40 Nationalitäten öffnete das Zentrum am nächsten Tag wieder.
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