Italienische Supermarktkette Coop ersetzt israelische Produkte durch Gaza Cola

Die italienische Supermarktkette Coop Alleanza 3.0 hat eine weitreichende Entscheidung getroffen. In ihren rund 350 Filialen in acht italienischen Regionen werden künftig keine israelischen Produkte mehr verkauft. Stattdessen führt die Kette „Gaza Cola” ein, ein palästinensisches Erfrischungsgetränk, dessen Erlöse dem Wiederaufbau des al-Karama-Krankenhauses in Gaza zugutekommen. Diese Maßnahme, die am 25. Juni 2025 angekündigt wurde, ist eine symbolische Geste der Solidarität mit den Palästinensern angesichts der anhaltenden humanitären Krise im Gazastreifen.

Coop Alleanza 3.0, die größte Einheit des Coop-Italia-Netzwerks, hat Produkte wie israelische Erdnüsse, Tahini-Sauce und SodaStream-Geräte aus ihrem Sortiment entfernt. Die Entscheidung betrifft Filialen in Friaul-Julisch Venetien, Venetien, der Lombardei, Emilia-Romagna, den Marken, den Abruzzen, Apulien und der Basilikata. „Wir können die Gewalt in Gaza und die blockierte humanitäre Hilfe nicht ignorieren”, erklärte die Kette in einer Stellungnahme. Ziel sei es, ein Zeichen gegen die anhaltenden militärischen Auseinandersetzungen zu setzen, die seit dem Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 eskaliert sind.

Die Einführung von „Gaza Cola” unterstreicht den humanitären Aspekt dieser Entscheidung. Die Erlöse des Getränks sollen gezielt in den Wiederaufbau des kriegszerstörten al-Karama-Krankenhauses fließen. Auch andere Coop-Ketten, etwa in Florenz, der Toskana, Latium und Umbrien, haben sich der Initiative angeschlossen. Dabei wird betont, dass es sich nicht um einen formellen Boykott, sondern um eine symbolische Aktion handelt.

Pro-palästinensische Gruppen loben die Maßnahme als wichtigen Schritt zur Unterstützung der palästinensischen Bevölkerung. Die Aktion reiht sich in die wachsende Unterstützung für die Boykott-, Divestment- und Sanktionsbewegung (BDS) ein, die international an Dynamik gewinnt.

Die humanitäre Lage in Gaza bleibt katastrophal. Wie etwa The Guardian berichtet, herrschen an Hilfsverteilungsstellen chaotische Zustände, in denen verzweifelte Menschen um Lebensmittel kämpfen. Laut einem Bericht der Harvard University, der auf israelischen Militärdaten basiert, ist die Bevölkerung Gazas von 2,2 Millionen auf 1,85 Millionen gesunken, wobei 377.000 Menschen als vermisst gelten, darunter viele Kinder. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit internationaler Maßnahmen.

Die Entscheidung von Coop Alleanza 3.0 zeigt, wie Unternehmen zunehmend geopolitische und humanitäre Themen in ihre Geschäftspolitik einbeziehen. Sie könnte andere Einzelhändler dazu inspirieren, ähnliche Schritte zu unternehmen, und die Debatte über die Rolle von Konsumentenaktivismus in Konflikten verstärken. Gleichzeitig stehen Länder wie die USA und Deutschland, die Israel militärisch unterstützen, weiter in der Kritik, während die globale Wahrnehmung Israels sinkt.

Die Maßnahme von Coop Alleanza 3.0 ist ein klares Signal in einer polarisierten Debatte. Während die humanitäre Krise in Gaza andauert, wird die internationale Gemeinschaft weiterhin aufgefordert, Lösungen zu finden. Die Einführung von „Gaza Cola” in italienischen Supermärkten ist ein kleiner, aber symbolträchtiger Schritt, der die Notwendigkeit eines sofortigen Waffenstillstands und humanitärer Hilfe unterstreicht.

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