200 Gelehrte in Mauretanien unterschreiben Fatwa: Es ist Haram, Frieden mit Israel zu schließen

In Mauretanien wurde eine Fatwa (islamisches Rechtsgutachten) verfasst, indem das neuerdings medial gewordene Vorhaben mancher muslimisch bevölkerten Länder, Frieden mit der Besatzungsmacht Israel schließen zu wollen, eindeutig für Haram (islamrechtlich verboten) erklärt wurde. Anschließend wurde das besagte Dokument von 200 anerkannten Gelehrten unterschrieben, darunter auch von weltweit populären Gelehrten, wie Muhammad al-Hassan Ould al-Dadaw.

Hintergrund war, dass Mauretanien sich in jüngster Vergangenheit dem durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump eingeleiteten und insbesondere von den VAE angeführten Friedensversuch zwischen der arabischen Welt und Israel anschließen wollte. Dies käme einer Unterstützung Israels in jeglichen seiner Embargos, Morde und Vernichtungen von palästinensichen Wohngebieten gleich, heißt es in der Fatwa, und sei somit inakzeptabel. Gemeint sind damit die unzähligen Menschenrechtsverletzungen und Gräueltaten, die Israel seit der völkerrechtswidrigen Gründung und der ebenso völkerrechtswidrigen Ausdehnung auf palästinensische Gebiete, die es nach der Gründung nicht mehr zu gefährden versprach, vor den Augen der Weltöffentlichkeit gewaltsam fortführte.

Zuvor gab es zwischen den Gelehrten und der Regierung auch keine bedeutsamen Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Beziehungen zu Israel, da der ehemalige Präsident Mauretaniens 2009 die bis dato noch bestehenden Beziehungen zu Israel vollständig unterbrach, als erneut Verbrechen gegen die Menschenrechte der Palästinenser im Gazastreifen ausgeübt worden waren. Offiziell wurde das insbesondere auch durch die Ausweisung der israelischen Botschaft aus der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott symbolisiert. Immer mehr möchte die Politik diese Entscheidungen aber anscheinend vergessen lassen. So hatten sich zuletzt auch die Oppositionsparteien für die Aufhebung der Gesetze entschieden, die der Normalisierung der mauretanisch-israelischen Beziehungen im Weg stehen. Dennoch zeigen sich die islamischen Gelehrten mutig und betonen offen, dass ein solches Friedensabkommen, einem Friedensabkommem mit dem Feind gleichkommen würde, dem materialistische Gedanken zugrundelägen.

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