Israelische Zeugen: Israelische Armee tötete Israelis am 7. Oktober

Mehrere neue Aussagen israelischer Zeugen des Hamas-Überraschungsangriffs auf den Süden Israels am 7. Oktober liefern immer mehr Beweise dafür, dass die israelische Armee eigene Bürger tötete, als es darum ging, palästinensische Bewaffnete zu töten. Nachfolgend einige Berichte.

Haarez-Artikel vom 20. Oktober mit dem Titel בקיבוצי העוטף מנסים להסתכל קדימה“ המטרה מול עיניי — לחזור הביתה“

Tuval Escapa, Mitglied des Sicherheitsteams des Kibbuz Be’eri, hat ein Notrufsystem eingerichtet, um den Kontakt zwischen den Bewohnern des Kibbuz und der israelischen Armee zu koordinieren. Gegenüber der israelischen Zeitung Haaretz erklärte er, dass „die Kommandeure vor Ort in ihrer Verzweiflung schwierige Entscheidungen getroffen haben – einschließlich der Bombardierung von Häusern und ihren Bewohnern, um die Terroristen zusammen mit den Geiseln zu eliminieren“.

Die Armee konnte die Kontrolle über Be’eri erst wiedererlangen, nachdem sie zugegeben hatte, die Häuser der gefangenen Israelis „beschossen“ zu haben. „Der Preis dafür war schrecklich: Mindestens 112 Einwohner von Be’eri wurden getötet“, berichtet die Zeitung.

HaarezArtikel vom 20. Oktober mit dem Titel „Analysis | Failures Leading Up to the Hamas Attack That Changed Israel Forever“

In dem von Haaretz veröffentlichten Bericht heißt es, dass die israelische Armee „gezwungen war, einen Luftangriff“ auf ihren eigenen Stützpunkt am Grenzübergang Erez zum Gazastreifen anzufordern, „um die Terroristen zurückzuschlagen“, die die Kontrolle übernommen hatten. Dieser Stützpunkt war zu diesem Zeitpunkt von Beamten und Soldaten der israelischen Zivilverwaltung besetzt.

Aus diesen Berichten geht hervor, dass das Oberkommando der Armee den Befehl gab, Häuser und andere Gebiete innerhalb Israels anzugreifen, auch auf Kosten vieler israelischer Leben.

Interview vom 15. Oktober mit der Israelin Yasmin Porat im Sender Kan

Obwohl das Interview mit Yasmin Porat nachträglich zensiert wurde, ist es noch auf YouTube von Middle East Eye unter dem Titel „Survivor Speaks: Israeli forces shot their own civilians“ zu sehen.

Die Israelin Yasmin Porat bestätigte in einem Interview mit dem israelischen Rundfunk, dass das Militär bei den Feuergefechten mit Hamas-Kämpfern am 7. Oktober „zweifellos“ zahlreiche israelische Nichtkombattanten getötet hat. „Sie haben alle getötet, auch die Geiseln“, erklärte sie und bezog sich dabei auf israelische Spezialeinheiten.

i24-Bericht vom 26. Oktober mit dem Titel„Kibbutz Be’eri, once a peaceful paradise, now a small community in ruins“

Ein Großteil des Beschusses von Be’eri wurde von israelischen Panzerbesatzungen durchgeführt. Wie ein Reporter des vom israelischen Außenministerium gesponserten Senders i24 bei einem Besuch in Be’eri feststellte, wurden „kleine und malerische Häuser bombardiert oder zerstört“ und „gut gepflegte Rasenflächen von den Spuren eines gepanzerten Fahrzeugs, vielleicht eines Panzers, zerstört“.

Auch Apache-Kampfhubschrauber spielten bei der Reaktion des israelischen Militärs am 7. Oktober eine wichtige Rolle. Die Piloten berichteten israelischen Medien, sie seien ohne jegliche Informationen auf das Schlachtfeld geflogen, nicht in der Lage, zwischen Hamas-Kämpfern und israelischen Nicht-Kombattanten zu unterscheiden, aber dennoch entschlossen, „die Bäuche ihrer Kriegsmaschinen zu leeren“. „Ich stehe vor dem Dilemma, auf wen ich schießen soll, weil es so viele sind“, sagte ein Apache-Pilot.

Er kann nicht zwischen Hamas-Kämpfern und israelischen Nicht-Kombattanten unterscheiden, ist aber dennoch entschlossen, die Bäuche seiner Kriegsmaschinen zu leeren. „Ich weiß nicht, auf wen ich schießen soll, weil es so viele sind“, sagte ein Apache-Pilot.

Interview vom 20. Oktober zwischen einem Hubschrauber-Piloten und israelischen Nachrichtensender Mako

In einem Interview mit dem israelischen Nachrichtensender Mako sprach ein Apache-Pilot über das quälende Dilemma, ob er auf Menschen und Autos schießen soll, die nach Gaza zurückkehren. Er wusste, dass sich in vielen dieser Fahrzeuge israelische Gefangene befinden könnten. Dennoch entschied er sich, das Feuer zu eröffnen. „Ich suche mir Ziele aus“, überlegte der Pilot, „bei denen ich mir sage, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass ich auch hier auf Geiseln schieße“. Er räumte jedoch ein, dass sein Urteilsvermögen „nicht hundertprozentig“ gewesen sei.

Mako-Artikel vom 21. Oktober mit dem Titel „“תצילו אותנו“: טייסי האפאצ’י שהגיעו ראשונים לזירת הקרבות מדברים

„Ich verstehe, dass wir hier schießen müssen, und zwar schnell“, sagte der Kommandeur der Apache-Einheit, Oberstleutnant E., zu Mako. „Auf Menschen in unserem Gebiet zu schießen – das hätte ich mir nie träumen lassen.

Oberstleutnant A., ein Reservepilot in derselben Einheit, beschrieb einen Nebel der Verwirrung: „Ich bin in einem Dilemma, auf wen ich schießen soll, weil es so viele von ihnen gibt“.

Yedioth Aharanoth Artikel vom 23. Oktober mit dem Titel „„הטעיה של חמאס למסוקי צה“ל והכוונת טייסים בוואטסאפ | חיל האוויר ביום ה-1“

In einem Bericht der israelischen Zeitung Yedioth Aharanoth über die Apache-Geschwader heißt es: „Die Piloten erkannten, dass es in den besetzten Außenposten und Siedlungen äußerst schwierig war, zu unterscheiden, wer Terrorist und wer Soldat oder Zivilist war…. Die Feuerrate gegen die Tausenden von Terroristen war anfangs enorm, und erst ab einem bestimmten Punkt begannen die Piloten, die Angriffe zu verlangsamen und die Ziele sorgfältiger auszuwählen“.

Und so ließen die Piloten, die weder über Geheimdienstinformationen noch über die Fähigkeit verfügten, zwischen Palästinensern und Israelis zu unterscheiden, eine Flut von Kanonen und Raketen auf israelisches Gebiet los.

Ynet Artikel vom 10. Oktober mit dem Titel עדי נחשד כמחבל ונורה למוות: „דורשים הסברים, למה לא ירו בגלגלים?

Adi Ohana wurde von der israelischen Polizei in der Nähe seines Hauses erschossen, nachdem man ihn fälschlicherweise für einen palästinensischen Kämpfer gehalten hatte. „Ein Unschuldiger wurde auf fahrlässigste Weise getötet“, beklagte seine Nichte.

Die sich mehrenden Beweise für Befehle der israelischen Armee zum Beschuss durch eigene Truppen deuten stark darauf hin, dass zumindest einige der erschütterndsten Bilder von verkohlten israelischen Leichen, in Schutt und Asche gelegten israelischen Häusern und ausgebrannten Fahrzeugwracks, die den westlichen Medien präsentiert wurden, in Wirklichkeit das Werk von Panzerbesatzungen und Hubschrauberpiloten waren, die israelisches Gebiet mit Granaten, Kanonen und „Hellfire“-Raketen beschossen.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*