Leak: Misshandlungen von Uiguren durch chinesische Beamte

Ein Leak von Tausenden von Fotos und offiziellen Dokumenten aus Ostturkestan hat ein neues Licht auf das Ausmaß mutmaßlicher Misshandlungen gegen die Uiguren und andere muslimische Minderheiten in Chinas äußerster westlicher Region geworfen.

Die Akten, die dem in den USA ansässigen Akademiker Adrian Zenz zur Verfügung gestellt wurden, wurden veröffentlicht, als die UN-Menschenrechtschefin Michelle Bachelet eine lang erwartete und umstrittene Reise nach Ostturkistan, von China als Xinjiang bezeichnet, antrat.

Aktivisten sagten, die chinesischen Behörden hätten mindestens eine Million Uiguren und andere überwiegend muslimische Minderheiten in einem Netzwerk von Internierungslagern und Gefängnissen in der Region gefangengehalten.

Anonyme Hacker haben Datenbanken von Behörden in „Xinjiang“ gehackt und Polizeifotos und internen Dokumenten Zenz geschickt. Die Dokumente beweisen, dass die Masseninternierungen durch Zwang geschehen sind und dass der Präsident Xi Jinping ein gewaltsames Durchgreifen gegen die Uiguren fordert.

Die Dokumente enthalten unteranderem eine interne Rede von Chen Quanguo, einem ehemaligen Sekretär der Kommunistischen Partei in „Xinjiang“, aus dem Jahr 2017, in der er angeblich Wachen befahl, auf jeden zu schießen, der versuchte zu fliehen, und Beamte in der Region aufforderte, „eine feste Kontrolle über religiöse Gläubige auszuüben“.

Die mehr als 2.800 Polizeifotos von Xinjiang-Häftlingen enthalten Minderjährige wie den 16-Jährigen Bilal Qasim, der offenbar wegen seiner Verwandtschaft mit anderen Häftlingen gefangen gehalten wurde.

Fotos zeigen Beamte, die vermummte und gefesselte Insassen mit Schlagstöcken festhalten, während andere Wachen in Tarnkleidung mit Schusswaffen bereitstehen.

Die Polizeiakten von Xinjiang sind die zweite große Datensammlung im Zusammenhang mit Xinjiang. Im Jahr 2019 wurden mehr als 400 Seiten interner Dokumente, die als „Xinjiang“ bekannt sind, online geleakt und auch von Zenz verifiziert.

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