Google hat 28 Personen entlassen, die am Dienstag an einem 10-stündigen Sitzstreik gegen das Projekt Nimbus teilgenommen hatten, eine Kooperation zwischen Google und Amazon, die darauf abzielt, der israelischen Regierung und dem Militär während des andauernden Gaza-Krieges Cloud-Computing- und KI-Dienste zur Verfügung zu stellen.
Anfang März wurde ein Cloud-Ingenieur entlassen, nachdem er Bedenken geäußert hatte, dass der Vertrag „Völkermord oder Überwachung“ ermöglichen könnte.
Die Kontroverse um Projekt Nimbus hält an, seit Google und Amazon im April 2021 den Zuschlag für den Vertrag erhielten, wobei Mitarbeiter beider Unternehmen auf die Risiken eines Missbrauchs durch Israel hinwiesen.
Israel beschreibt Projekt Nimbus als ein mehrjähriges Programm, um alle öffentlichen Informationen des Staates in die Cloud zu verlagern. Der Cloud-Server wird sich in Israel befinden und alle dort gespeicherten Daten werden innerhalb der Grenzen Israels bleiben. Einzelheiten über das Nimbus-Projekt und die Art und Weise, wie es von Israel genutzt wird, bleiben streng geheim.
Daten, die The Intercept im Juli 2022 erhalten hat, deuten darauf hin, dass das Nimbus-Projekt Israel mit Gesichtserkennungsfunktionen, automatischer Bildkategorisierung, Objektverfolgung und Stimmungsanalyse ausstatten wird, um den emotionalen Inhalt von Bildern, Sprache und Schrift zu bewerten.
Googles Cloud Vision API ist ein Bildanalysetoolkit, das die Fähigkeit besitzt, Emotionen anhand von Gesichtsausdrücken zu erkennen. Es gibt jedoch Bedenken, dass AutoML bei der Sprachanalyse als KI-„Lügendetektor“ missbraucht werden könnte. Beide Technologien sind als pseudowissenschaftlich kritisiert worden.
Menschenrechtsaktivisten befürchten, dass Vision API dazu verwendet werden könnte, Palästinenser rund um die Uhr auszuspionieren und ihnen so ihre Privatsphäre zu nehmen.
Googles „KI-Prinzipien“, eine ethische Charta, die die Entwicklung und den Einsatz von KI regelt, wurde von Menschenrechtsgruppen kritisiert.
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