VAE: Uiguren droht Abschiebung

Ein Uigure, der in Dubai lebt, steht kurz davor, nach China abgeschoben zu werden. In China droht ihm eine Inhaftierung in einem „Umerziehungslager“ und Folter.

Abduljili Supi kommt aus der Provinz Xinjiang in China, wo Hunderttausende von Uiguren – eine muslimische Minderheit in China – immer mehr von Behörden unterdrückt werden.

Zu den repressiven Maßnahmen gehört der Verbot, ihren Glauben in der Öffentlichkeit auszuüben und dazu sind sie Folter durch lokale chinesische Behörden ausgesetzt.

Abduljili entkam der Verfolgung in China durch die Flucht nach Ägypten und erhielt einen Aufenthaltsstatus in Dubai.

Human Rights Watch sagt, dass China seit dem Jahr 2016 mindestens eine Million Uiguren in „Umerziehungslagern“ halte. Einige schätzen die Zahl der Uiguren, die in Lagern festgehalten werden, sogar noch höher.

Supi, ein ehemaliger Student der islamischen Studien an der Al-Azhar-Universität in Kairo, floh 2012 aus China nach Ägypten, um seinen Glauben ohne Angst vor den chinesischen Behörden zu praktizieren, bevor er 2017 in die Vereinigten Arabischen Emirate reiste, um Englisch zu lernen.

Nach Abschluss seines Englischkurses veranlasste Supis eindrucksvolle Stimme die religiösen Behörden der VAE im März, ihn als Muezzin einzustellen und ihm eine bis 2021 gültige Aufenthaltserlaubnis zu geben.

In den letzten Monaten hat er in mehreren Moscheen in ganz Dubai gearbeitet und ist laut Familienmitgliedern nie in Konflikt mit dem Gesetz geraten.

Trotz seiner offiziellen Rolle und seines Aufenthalts wurde Supi plötzlich von Männern inhaftiert, die seine Frau als Zivilpolizisten beschrieben hatte.

Die emiratische Polizei nahm Supi mit, nachdem er seine Gebete in der Abdullah bin Rawahah Moschee in Dubai beendet hatte.

Seit seiner Entführung hat er seine Frau Shamsuddin nur einmal kontaktiert und ihr gesagt, dass er sich an einem unbekannten Ort befinde und dass er um sein Leben fürchte.

Er sagte auch seiner Frau, dass sie in die Türkei fliehen soll, falls die Emiratis ihn nach China deportieren würden. Seitdem konnte seine Frau ihren Ehemann nicht kontaktieren.

Supis Bruder, der nicht genannt werden wollte, hat ebenfalls Bedenken geäußert und gesagt, dass er Angst um das Leben seines Bruders habe.

Supis Aufenthaltsort bleibt unbekannt, aber seine Familie vermutet, dass die Emiratis ihn nach China deportieren werden.

In den letzten Jahren haben mehrere Länder, darunter Kambodscha, Nepal, Malaysia und Thailand, auf Bitte Pekings uigurische Muslime deportiert. Im Jahr 2017 haben ägyptische Sicherheitskräfte dutzende uigurische Studenten nach China zurückgeschickt.

Im August stellte Deutschland die Abschiebung von Uiguren ein, nachdem im April ein Uigure „versehentlich“ nach China abgeschoben wurde.

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